"Ich hatte einst ein schönes Vaterland ..."
1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland (321 – 2021)
Rezitation: Roman Knižka
Musik: Bläserquintett OPUS 45
Texte u.a. von Moses Mendelssohn, Rahel Levin Varnhagen, Heinrich Heine, Ludwig Börne, Else Dormitzer und Mascha Kaléko
Musik u.a. von Felix Mendelssohn Bartholdy, Alexander Zemlinsky, Jacques Ibert, Denès Agay, Pavel Haas, György Ligeti – gespielt vom Bläserquintett OPUS 45
Dauer des Konzertes: ca. 90 Minuten (mit Pause ca. 110 Minuten)
Termin: 14. November 2021 um 17 Uhr am Denkort Bunker Valentin
Inhalt
Vor 1700 Jahren begann die jüdische Gemeinschaft nachweislich damit, auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands ihre Heimat zu suchen. Das Jahr 321, aus dem die älteste überlieferte Urkunde einer jüdischen Ansiedlung in Köln stammt, ist der historisch belegte Beginn einer komplexen und wechselvollen jüdisch-deutschen Beziehung, geprägt von Zeiten der Blüte, aber auch von Hass und Gewalt.
„Ich hatte einst ein schönes Vaterland“ – mit diesem Zitat Heinrich Heines beginnt das Gedicht „Im Exil“ von Mascha Kaléko, das im Jahr 1943 veröffentlicht wurde. Die jüdische Dichterin, die 1938 vor den Nationalsozialisten in die USA floh, thematisierte in diesem wie in vielen anderen Werken ihr Heimweh nach Deutschland. Sie ist gemeinsam mit ihrem Geistesverwandten Heinrich Heine die Namensgeberin eines literarischen Kammermusikabends, der das Jubiläum 321 – 2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland zum Anlass nimmt, einen Ausschnitt der überaus reichen und vielfältigen jüdisch-deutschen Kulturgeschichte darzustellen.
Der einem Millionenpublikum bekannte Film- und Theaterschauspieler Roman Knižka ("Dark", "Tatort", "Das Luther-Tribunal") liest aus Texten jüdischer Autor:innen deutscher Sprache, darunter u.a. Moses Mendelssohn, Rahel Levin Varnhagen, Heinrich Heine, Ludwig Börne, Else Dormitzer und Mascha Kaléko. Neben den literarischen Werken stehen zudem autobiographische Texte von in der Öffentlichkeit unbekannten deutschen Juden aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Diese Berichte aus dem Alltagsleben zeigen Glanz und Elend der jüdischen Emanzipation, die nicht selten mit einem als schmerzlich empfundenen Identitätsverlust einherging. Sie veranschaulichen die faszinierende Vielfalt jüdischen Lebens auf deutschem Boden und berichten von der Entrechtung, Vertreibung und Vernichtung deutscher Juden unter dem NS-Regime.
Am Ende des Programms erfolgt ein Sprung in die Gegenwart. Wie gestaltet sich heute, 75 Jahre nach dem Holocaust, jüdisches Leben in Deutschland …?
Den musikalischen Teil des Abends bilden Werke jüdischer Komponisten. Das Bläserquintett OPUS 45 spielt bedeutende Werke der Bläserquintettliteratur von Felix Mendelssohn Bartholdy, Alexander Zemlinsky, Jacques Ibert, Denès Agay, Pavel Haas und György Ligeti.
Weitere Informationen:
Der literarische Kammermusikabend findet am 14. November 2021 um 17 Uhr am Denkort Bunker Valentin statt. Der Eintritt ist kostenfrei. Eine Anmeldung über den Online-Veranstaltungskalender der Landeszentrale für politische Bildung Bremen ist erforderlich!
Im Inneren des Bunkers ist es kühl. Bitte denken Sie an warme Kleidung!
"Ich hatte einst ein schönes Vaterland ..." ist eine Konzertreihe im Rahmen des Festjahres "#2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland". Das Konzert am Denkort Bunker Valentin wird von der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und dem Verein "Erinnern für die Zukunft e.V." in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Bremen veranstaltet. Die Jüdische Gemeinde Bremen veranstaltet das Konzert außerdem im Auftrag des Forums für die Förderung des jüdischen Lebens in Bremen und im Rahmen der Jüdischen Kulturtage 2021.
Gefördert von der Karin und Uwe Hollweg Stiftung, der Waldemar Koch Stiftung, dem Senator für Kultur und der Sparkasse Bremen.
Das Ensemble OPUS 45.
Foto: OPUS 45