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spuren & narben

Am 8. Mai 2022 stellt Heike Ellermann um 12 Uhr am Denkort Bunker Valentin ihr Künstlerbuch spuren & narben - zeit-zeugnisse anlässlich des Gedenktages zur Befreiung vom Nationalsozialismus vor. Die Familie des ehemaligen französischen KZ-Häftlings André Migdal (1924 - 2007) wird bei dieser besonderen Veranstaltung zu Gast sein.

Die Oldenburger Künstlerin Heike Ellermann befasst sich nach einer langen Phase als freischaffende Autorin und Illustratorin von Bilderbüchern nun überwiegend mit der Buchkunst. Es entstanden Unikate und kleine Auflagen zu Lyrik und klassischer Literatur - so die Künstlerbücher Die Winterreise (2016) zu dem Gedichtzyklus von Wilhelm Müller und Walden (2019) zu dem Buch von Henry David Thoreau. Fotografie und Handschrift sind in beiden Büchern wichtige künstlerische Gestaltungsmittel; die Einzelblätter sind jeweils zu einem Leporello gebunden.

Der Bunker "Valentin" in Bremen-Farge war für die Oldenburger Künstlerin Anlass, den Koloss auf der ‚anderen‘ Weserseite zum Objekt ihrer Kunst zu machen. Das Ergebnis ist nun das Künstlerbuch spuren & narben (40 x 30 cm), ein Leporello von 6 Meter Länge. Grundlage für das Werk sind Fotos von den Außenwänden des Bunkers, die im Sommer 2020 entstanden sind. Sie alle lassen Einwirkungen der Arbeit(er) am Bunkerbau ahnen.
Ein Gedicht von André Migdal, einem ehemaligen französischen Widerstandskämpfer, der zum Bau des Bunkers eingesetzt war, gab dem Künstlerbuch eine zweite Ebene: Die 20 Bildseiten sind in Handschrift mit Übersetzungen des Gedichts in 14 europäische Sprachen ‚überschrieben‘. Der letzte Satz ist jeweils deutlich entzifferbar: „Wir sind Wahrheit, und die Toten sind unsere Beweise“. Diese ‚Vielsprachigkeit‘ soll darauf hinweisen, dass in den Jahren 1943-1945 tausende von Zwangsarbeiter:innen aus fast allen europäischen Ländern am Bau des Bunkers beteiligt waren; 1 600 von ihnen starben. Die Fotos zeigen die Spuren im Beton; die handschriftlichen Notizen sind Ausdruck der Leiden der Menschen, ihre Narben. Das Künstlerbuch ist somit als Zeitzeugnis deutbar.

Vielfältige künstlerische Projekte sind bisher am Denkort entstanden. Das Künstlerbuch spuren & narben ist ein weiterer Baustein dieser Erinnerungskultur - Heike Ellermann widmet ist es den Kindern und Enkeln der Opfer. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung wird die Künstlerin ein Exemplar ihres Buches an die Familie Migdal übergeben.

Zur Präsentation des Buches kommt die Komposition Monodram des Oldenburger Komponisten Christoph Keller zur Uraufführung. Er ließ sich von dem Gedicht André Migdals inspirieren und schuf ein Solowerk für Akkordeon, in dem neben der Musik auch einzelne Wörter aus dem Gedicht hörbar werden. Die Ausführende ist Ute Pukropski aus Oldenburg.

Die Buchvorstellung wird veranstaltet von der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, dem Verein "Erinnern für die Zukunft" e.V., der Bremischen Bürgerschaft, dem Institut français Bremen, dem Honorarkonsulat der Französischen Republik und der Deutsch-Französischen Gesellschaft Bremen. Sie wird gefördert von der Karin und Uwe Hollweg Stiftung, der Sparkasse Bremen und der Waldemar Koch Stiftung.

Der Eintritt ist kostenfrei!

Nach der Veranstaltung wird um 15 Uhr am Mahnmal "Vernichtung durch Arbeit" eine Kranzniederlegung mit Dr. Andreas Bovenschulte, Bremer Bürgermeister und Präsident des Bremer Senats, und Frank Imhoff, Präsident der Bremischen Bürgerschaft, stattfinden.

Geschichte

Poppy Appeal, 2013, Schenkung von Harry Callan

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Besuch

Informationszentrum, Rundweg und Austellung

Der Rundweg führt Sie entlang von 25 Stationen durch und um den „Bunker Valentin“. Der Ort erschließt sich...

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Lernen & Lehren

Literatur, Texte, Karten

Literaturempfehlungen, Texte und Karten zum Download

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Engagement

Rückblick auf unser Workcamp im August 2014

Teilnehmer des internationalen Workcamps vor der Ausgrabungsstätte
Copyright: Denkort Bunker Valentin/LzpB ...

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