Wanderausstellung der Arolsen Archives zu Gast im Denkort Bunker Valentin
Im Zentrum der Initiative #LastSeen stehen die Bilder der Deportationen aus dem Deutschen Reich zwischen 1938 und 1945. Neben der jüdischen Bevölkerung deportierten die Nationalsozialisten zudem Sinti und Roma. Die Fotografien zeigen die letzten Augenblicke, bevor die Deportierten aus der Gesellschaft herausgerissen wurden – in aller Öffentlichkeit, an konkreten, auffindbaren Orten. Die Aufnahmen sind in besonderer Weise geeignet, die Wirkungsmechanismen des Nationalsozialismus zu vermitteln und zu verstehen. Aktuell sind etwa 550 dieser Fotografien aus circa 50 Orten bekannt, jedoch nicht systematisch zusammengeführt und als Sammlung zugänglich gemacht. Deshalb entstand die Idee zu der Initiative #LastSeen.
Ein historischer LKW bringt #LastSeen in zahlreiche Orte und Städte, sorgt für Aufmerksamkeit und wirbt für Unterstützung. Die Wanderausstellung auf der Ladefläche des LKWs gibt Tipps für die Recherchen und erklärt, wie wir die Bilder von damals heute zum Sprechen bringen können.
Der #LastSeen-LKW stammt aus den 1950er Jahren, er ist nicht bei Deportationen im Einsatz gewesen. Die Deportationen begannen an den letzten Wohnsitzen der Menschen. Oftmals wurden ähnliche LKWs für den Transport in Sammellager und zu Bahnhöfen genutzt. Daran soll der LKW erinnern: Die Vernichtung im Osten begann mitten in Deutschland, als Menschen mit ihrem letzten Gepäck auf einem LKW weggefahren wurden.
Die Ausstellung ist vom 11. bis 23. März während der Öffnungszeiten des Denkortes zu sehen. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.