Zur Erinnerung an die Freunde - Harry Callan am Bunker Valentin
Harry Callan zu Besuch am Denkort Bunker Valentin, in Gedenken an seine während der Zwangsarbeit umgekommenen Freunde
Copyright: Denkort Bunker Valentin/LzpB
Fünf irische Mithäftlinge starben in Farge während der Zeit ihrer Kriegsgefangenschaft. Zum Gedenken an sie legt der Ire Harry Callan jedes Jahr in einer privaten Zeremonie am Mahnmal vor dem Bunker "Valentin" einen Kranz nieder. Auch in diesem Jahr nahm der 89jährige Callan hierfür die lange Reise nach Bremen auf sich. Peter Mulvany von der Irish Seamen’s Relatives Association begleitete ihn. Callan war zwei Jahre im Arbeitserziehungslager der Gestapo in Bremen-Farge interniert und hat unter unmenschlichen Bedingungen am Bau des Bunkers mitarbeiten müssen. Als 17jähriger hatte er auf dem britischen Frachtschiff „Afric Star“ angemustert. Auf dem Weg zu den Kapverden wurde sein Schiff von einem deutschen Hilfskreuzer angegriffen, Crew und Passagiere wurden gefangen genommen. Im Juli 1941 kam Callan in das Kriegsgefangenenlager Sandbostel, später wurde er nach Farge verlegt. Ein Jahr arbeitete er dort auf der Baustelle für den U-Boot-Bunker. Im April 1945 wurde er im Kriegsgefangenenlager Westertimke von der britischen Armee befreit. Erst Jahrzehnte später konnte Harry Callan über seine furchtbaren Erlebnisse sprechen. Seit einigen Jahren besucht er sowohl die Orte der Erinnerung als auch Menschen, die er während seiner Zeit als Zwangsarbeiter in Deutschland kennengelernt hat.