Video: Begegnung mit Häftlingen Ich bin auf einer meiner Informationstouren auf der Baustelle, ich war ja immer unterwegs, bin ich etwas im Außenbereich, mit einem KZ-Häftling, der, ich wie er, erst so sagen wir mal auf 100 Meter haben wir uns wahrgenommen und liefen praktisch aufeinander zu und da war spürbar jeder auf seine Art war im interessiert für den anderen. Hat ihn studiert, hat ihn betrachtet. War neugierig. Und dann lief man aufeinander zu und je näher wir uns kamen, kam bei mir der Eindruck, ein KZ-Häftling, den hätte ich mir ganz anders vorgestellt oder habe ich mir ganz anders vorgestellt, als ich das jetzt da erfahren habe. Zum Beispiel als Krimineller, stoppelbärtiger, wütend aussehender Mann und was da kam, das war aus damaliger Sicht von der Optik her eine Respektsperson. Das war ein stattlicher Mann im besten Alter mit intelligentem Ausdruck und das musste ich erst mal verkraften, diesen Eindruck. Und genau so hat der auch mich beobachtet und war vielleicht überrascht welches Bild ich von mir abgab. Es kam zu keinem Gespräch, da war die Angst zu groß. Wir haben uns nur gegenseitig eingehend bemustert und auf beiden Seiten, sagen wir mal keine böse Einstellung, sondern ein gewisses Verständnis, ein gewisses Interesse. Und so liefen wir aneinander vorbei. Aber Sie sehen, das ich heute da drüber spreche, das war für mich ein Schlüsselerlebnis. Das hat vieles zurecht gerückt, was durch die Propaganda, durch andere Einflüsse überdeckt war, bewusst.