Nur noch wenige Spuren verweisen heute auf die beiden Tanklagerprojekte, auf die Bunkerbaustelle und auf die Lager. Die meisten Hinterlassenschaften der „Rüstungslandschaft“ sind überwuchert und nur mit guten Ortskenntnissen zu finden.
Wenn Sie sich für eine geführte Tour über das ehemalige Lagergelände interessieren, sprechen Sie uns bitte an. Die Führung kann individuell zusammengestellt werden. Der Verleih von Fahrrädern ist nach vorheriger Absprache möglich. Kartenmaterial wird zur Verfügung gestellt.
KONTAKT
Denkort Bunker Valentin
Rekumer Siel,
28777 Bremen
Tel 0421 - 69 67 36 70
mail@
bunkervalentin.de
WEITERE ANSPRECHPARTNER IM BEREICH DES EHEMALIGEN LAGERGELÄNDES
Geschichtslehrpfad Lagerstraße / U-Boot-Bunker Valentin e.V. „Baracke 27”,An der Kaserne 127, 28790 Schwanewede www.geschichtslehrpfad.de
Dokumentations- und Lernort Baracke Wilhelmine
An der Kaserne 122,
28790 Schwanewede
www.baracke-wilhelmine.de
Die Ausstellungen in den historischen Baracken sind nach Absprache zugänglich. Individuelle Führungen werden ebenfalls von den Vereinen angeboten.
Das ehemalige Lagergelände
Copyright: Denkort Bunker Valentin/LzpB
1 Lager „Tesch“
Das Lager „Tesch“ wurde 1938 im Auftrag der gleichnamigen Firma für den Bau des Wifo-Tanklagers errichtet. 1940–1942 beherbergte es auch ein „Arbeitserziehungslager“ der Gestapo. Letzteres wurde mehrmals verlegt, zuletzt 1943 in die Rekumer Feldmark.
2 Wifo-Lager
Das Wifo-Lager befand sich östlich des Lagers „Tesch“. Im April 1945 befanden sich dort noch 469 ausländische Zwangsarbeiter, die von 26 Angehörigen eines Werkschutzes bewacht wurden.
3 Arbeitserziehungslager
Ins sogenannte Arbeitserziehungslager der Bremer Gestapo konnten Firmen für bis zu 56 Tage Menschen überweisen, die sie als „Bummelanten“ oder „Arbeitsverweigerer“ bezeichneten. Die Haft sollte als Abschreckung dienen. Ab Oktober 1944 wurden dort auch „jüdische Mischlinge ersten Grades“ inhaftiert.
4 KZ-Außenlager Bremen-Farge
Das KZ-Außenlager Bremen-Farge war das drittgrößte Außenlager des KZ Neuengamme. Es wurde im Herbst 1943 in einem unterirdischen, ursprünglich als Öltank gebauten Rundbunker des Marine-Tanklagers eingerichtet. Später kamen weitere Baracken hinzu.
5 Gräberfeld
Die Zahl der Todesopfer nahm ab dem Winter 1943/44 immer mehr zu. Ab dem Frühjahr 1944 wurden die Leichen in einer separaten Begräbnisstätte nahe dem KZ-Außen lager Farge verscharrt. Nach dem Krieg wurden sie umgebettet.
6 Lager, „Heidkamp“ I und II.
Die Organisation Todt errichtete 1943 in Schwanewede zwei Große Lager, „Heidkamp“ I und II. Dort wurden, vermutlich nach Ost- und Westarbeitern getrennt, etwa 4.500 Menschen unter gebracht. Im Sommer 1944 kamen ca. 1.200 italienische Militär internierte hinzu.
7 Marinegemeinschaftslager
Das Marinegemeinschaftslager wurde im Sommer 1943 für die Unterbringung von Wachsoldaten eingerichtet. An seinem westlichen Ende standen acht Baracken, in denen zeitweise bis zu 1.000 sowjetische Kriegsgefangene untergebracht waren. Heute befinden sich hier die Dokumentationsstätten „Baracke 27” und „Baracke Wilhelmine”.
8 Friedhof
Auf dem Friedhof des Evangelischen Hospitals Neuenkirchen wurden 118 Menschen beerdigt, die das Kriegsende überlebt haben, dann aber in Folge der Bedingungen während der KZ-Haft verstorben waren. Bei den Toten handelte es sich überwiegend um Gefangene, die im Kriegsgefangenenlager Sandbostel befreit und in das Hospital nach Neuenkirchen verlegt worden waren. Auch sie wurden mehrheitlich 1953 exhumiert und ihren Heimatländern bestattet. Einige Grabsteine mit den Namen der Opfer sind allerdings noch heute auf dem Friedhof zu finden.