10. April 1945 – Räumung des KZ-Außenlagers Farge
Seit Juni 1944 arbeitet vor allem die SS an „Evakuierungs-Plänen“ für die Räumung der Konzentrationslager im Reichsgebiet. Zur Umsetzung kamen sie erst im April 1945. Ab Anfang April wurden männliche Häftlinge aus den diversen KZ-Außenlagern im Bremer Stadtgebiet nach Bremen-Farge gebracht. Hinzu kamen weitere Häftlinge aus dem Raum Meppen. Jüdische Häftlinge aus dem Außenlager Blumenthal waren zu diesem Zeitpunkt bereits von SS und Wehrmacht in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert worden.
Am 10. April 1945 begann schließlich die Räumung des KZ-Außenlagers Farge. Die meisten Gefangenen wurden auf einem Todesmarsch über Bremervörde Richtung KZ Neuengamme geschickt. Am 15. April trafen die Überlebenden dort ein. Am Tag darauf begann ein zweiter Todesmarsch, der in das Kriegsgefangenenlager Sandbostel führte. Von etwa 9000 Häftlingen, die Sandbostel erreichten, starben bis zur Befreiung des Lagers durch die Alliierten etwa 3000 an Unterernährung, Krankheiten und Erschießung durch die SS. Etwa 9000 Häftlinge, die aus den Außenlagern nach Neuengamme gebracht worden waren, mussten weiter nach Lübeck marschieren, wo sie drei Schiffe besteigen sollten: die „Cap Arkona“, die „Thielbeck“ und die „Athen“. Die „Thielbeck“ und die „Cap Arcona“ wurden von britischen Fliegern irrtümlich für Truppentransporter der Wehrmacht gehalten und versenkt. Von den etwa 7000 Häftlingen auf beiden Schiffen überlebten nur etwa 400.