Geschichte

Historisches Journal

Vor 70 Jahren: April 1944 - Dönitz inspiziert die Bunkerbaustelle

Großadmiral Karl Dönitz war einer der Hauptverantwortlichen für den Bau des Bunkers Valentin und damit für den Einsatz von tausenden Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen.

Seit seiner Beförderung zum Oberbefehlshaber der Kriegsmarine im Januar 1943 erhielt der Ausbau der deutschen U-Boot-Flotte höchste Priorität. Nur die U-Boot-Waffe, so die Überzeugung des langgedienten U-Boot-Fahrers, könne die Kriegsmarine einen Beitrag zum „Endsieg“ leisten: „Mit der U-Boots-Waffe allein wird die Marine ihren entscheidenden Sieg beisteuern können. Diesem Ziel muss jedes Opfer gebracht werden.“ Der neue U-Boot-Typ XXI, leistungsfähiger als alle bis dahin gebräuchlichen U-Boote, sollte in kurzer Zeit hoher Stückzahl produziert werden. Dazu bedurfte es einer neuen, effizienten und vor allem vor Bombenangriffen geschützten Produktionsanlage: „Valentin“. Der Bunker Valentin, geplant als bombengesicherte U-Boot-Werft wurde so zum Prestigeprojekt der deutschen Kriegsmarine.

Großadmiral Karl Dönitz (8.v.l.) und Meiners, Oberbaustellenleiter Unterweser (11.v.l.) inspizieren die Bunkerbaustelle
Copyright: Denkort Bunker Valentin/LzpB

Großadmiral Karl Dönitz (Bildmitte), li. davon Meiners, Oberbaustellenleiter Unterweser
Copyright: Denkort Bunker Valentin/LzpB

Großadmiral Karl Dönitz (2.v.l.) und Meiners, Oberbaustellenleiter Unterweser (3.v.l.) vor einer der Spundwände in Richtung Tauchbecken
Copyright: Denkort Bunker Valentin/LzpB

Am 22. April 1944 besuchte Großadmiral Dönitz gemeinsam mit seinem Stab die Baustelle, um sich vom Fortgang der Arbeiten ein Bild zu machen. Dönitz war nicht der einzige prominente Besucher. Im November 1944 besichtigte Reichspropagandaminister Josef Goebbels die Baustelle. Er notierte in seinem Tagebuch: „In der Nähe von Vegesack wird ein Riesen-U-Boot-Bunkerbau besichtigt, der zum großen Teil schon fertig gestellt ist. Er hat eine Betondecke von 7 m und scheint damit auch gegen die modernsten feindliche Bomben gefeit zu sein. Dieser Bau trägt wahren Mammut-Charakter. 8000 Arbeiter, insbesondere KZ-Sträflinge und sowjetische Kriegsgefangene, arbeiten daran. Die Arbeit geht rüstig vonstatten und ist Gott sei Dank schon so weit gediehen, dass nunmehr englisch-amerikanische Luftangriffe dem Bauvorhaben keinen ernsten Schaden mehr bereiten können.“

Goebbels letzte Bemerkung stellte sich als falsch heraus: bereits fünf Monate später durchschlugen Bomben der Royal Airforce das Bunkerdach.

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