Historisches Journal
April 1943: Erste Bodenuntersuchungen in Bremen-Rekum
Im Laufe des Jahres 1942 gewannen die Alliierten zunehmend die Lufthoheit über dem Gebiet des deutschen Reiches. Die Angriffe auf die rüstungswichtigen Werften wurden immer präziser. Ende 1942 reagierte das Oberkommando der Kriegsmarine darauf mit Überlegungen, in der Nähe der Bremer Werften Vulkan (Thyssen) und der AG „Weser“ (Krupp) Produktionsbunker für den Bau von U-Booten zu errichten. Für den Bunker der Vegesacker Vulkan-Werft wurde im Januar 1943 ein Standort etwa 10 Kilometer weserabwärts des eigentlichen Werftgeländes ins Auge gefasst, mitten im Bremer Ortsteil Rekum und direkt am Ufer der Weser.
Entnahme von Bodenproben auf dem späteren Baugelände Frühjahr 1943
© Heimatverein Farge-Rekum
Im April 1943 begann die Frankfurter Firma Johann Keller im Rekum mit Bodenuntersuchungen. Sie sollten zeigen, ob die Bodenverhältnisse geeignet wären, um direkt am Weserufer den Bunker „Valentin“ bauen zu können. Verantwortlich war die Oberbauleitung U-Weser unter der Leitung von Marineoberbaurat Edo Meiners, die kurz zuvor vom Oberkommando der Kriegsmarine und dem Reichsministerium für Bewaffnung und Munition unter der Leitung von Albert Speer eingerichtet worden war. Die Untersuchungen der Firma Keller ergaben, dass der Standort geeignet sein würde, um einen Bunker in den geplanten Dimensionen direkt an einem fließenden Gewässer errichten zu können. Dies war der Auftakt für den massenhaften Einsatz von wurden tausenden Zwangsarbeitern, Kriegsgefangen und KZ-Häfltingen in den folgenden 22 Monaten. Sie mussten unter brutalen Bedingungen an einem der wichtigsten Rüstungsprojekte der Kriegsmarine im 2. Weltkrieg mitbauen.