Kantinenmarke Bremer Vulkan, 1943-1945, Schenkung von Pauline Touber
Kantinenmarke Bremer Vulkan
Copyright: Dekort Bunker Valentin/LzpB
Diese Marke konnte in der Kantine der Bremer Vulkan-Werft Essen eingetauscht werden. Auch die auf der Werft eingesetzten Zwangsarbeiter erhielten eine solche Marke. Der Niederländer Klaas Touber war einer von ihnen. Er hob diese Marke bis zu seinem Tod auf, weil in der Kantine des Vulkan seine Leidensgeschichte begann. Ein Deutscher rempelte Klaas Touber an, als dieser gerade seine Schüssel mit Stechrüben entgegennehmen wollte. Der Deutsche drängelte sich vor, es kam zu einer Schlägerei zwischen den beiden. Klaas Touber wurde daraufhin verhaftet und in ein „Arbeitserziehunglager“ der Bremer Gestapo gebracht. In diesem Lager sollten Arbeitskräfte diszipliniert werden, denen Firmen, Werkschutz oder Gestapo Sabotage, sogenannte Bummelei oder andere Vergehen vorwarf. Der Aufenthalt war auf 56 Tage begrenzt. In diesen 56 Tagen musste Klaas Touber auf der Bunkerbaustelle arbeiten. Die Erlebnisse dort prägten ihn bis zu seinem Tod. Er versuchte sie zu verarbeiten, in dem er malte und schrieb. Seine Erinnerungen sind in dem Buch „Hortensien in Farge“ erschienen. Ein Bild, das Klaas Touber während seiner Therapie malte, hat seine Tochter Pauline dem Denkort Bunker Valentin geschenkt. Es ist heute Teil der Dauerausstellung.