Marian Hawling

Ein Widerstandskämpfer aus Lwów

Ein älterer Mann blickt seitlich an der Kamera vorbei. Im Hintergrund ist das Meer zu sehen und ein jüngerer Mann mit einer Wollmütze. Sie befinden sich mutmaßlich auf einem Boot.
Marian Hawling zusammen mit seinem Sohn während der Gedenkfeierlichkeiten in Neustadt/Holstein (2010)
(c) Mark Mühlhaus, Attenzione Photographers

Marian Hawling wurde am 31. Januar 1925 in Lwów (Lviv/ Lemberg) in Polen (heute Ukraine) geboren. Als der Krieg ausbrach, befand er sich 30 km von Lwów entfernt im Dienst einer paramilitärischen Polizeieinheit. Marian Hawling wollte Mitglied der Armee zur Verteidigung Polens werden. Er zog sich mit der polnischen Armee nach Ungarn zurück. Später begab er sich mit seinen Kameraden nach Frankreich, wo er in die polnische Armee von General Władysław Sikorski eintrat. Nach Aufenthalt in Lyon und Marseille und dem Versuch, über Portugal nach London zu gelangen, leistete Hawling Untergrundarbeit in Madrid, indem er polnische Staatsbürger:innen von Frankreich nach Spanien brachte. Diese Aktivitäten flogen auf und Hawling versuchte, nach Polen zurückzukehren. Er schaffte es bis nach Bordeaux, wo die französische Polizei ihn ohne Papiere festnahm und den Deutschen übergab.

Hawling kam über das KZ Sachsenhausen nach Neuengamme, dann zu einem Außenlager nach Alderney und nach Bremen-Farge. Als Bremen-Farge bombardiert wurde, brachte die SS die Häftlinge nach Neuengamme zurück. Marian Hawling wurde auf den Todesmarsch nach Neustadt geschickt und betrat als einer der letzten die „Cap Arcona“. Er überlebte deren Untergang.
Nach der Befreiung erholte Hawling sich und ging nach Bayern, von dort ging er nach Australien, wo er blieb. Er sprach lange nicht über seine Erlebnisse und traf sich nicht mit Überlebenden. Erst sein interessierter Sohn brachte Marian Hawling dazu, über seine Erlebnisse zu sprechen und seine Erinnerungen aufzuschreiben.

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Quelle: Grill, Michael 2011: Australien - Marian T. Hawling, Mark Andrew Hawling und Michelle Claire Hawling . Erschienen in: Neuengammer Studienhefte 03 (S.61-62)

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