In einem Seminar zeigt eine Schülerin auf ein historisches Porträtfoto, auf dem ein lächelnder Mann zu sehen ist.

Lernort Bunker Valentin

Der Denkort Bunker Valentin ist ein Ort innovativer pädagogischer Ansätze zur Vermittlung von Geschichte und historischem Bewusstsein. Hierfür wurde ein breites Angebot entwickelt. Dieses beinhaltet verschiedenste Formate von Überblicksführungen und thematischen Rundgängen durch den Bunker und über das ehemalige Gelände der Baustelle, über Selbstführungen, mehrstündige Projekttage und mehrtägige Projekte bis hin zu internationalen Workcamps. Anliegen aller Angebote ist es, den Teilnehmer:innen die Möglichkeit zu eröffnen, ihren Interessen nachzugehen sowie ihre Fragen, Gedanken und ihr Wissen in die Auseinandersetzung einzubringen.

Multiperspektivität

Die Geschichte des Ortes soll v.a. in ihrer Vielschichtigkeit vermittelt werden. Besonders bei Führungen und Projekttagen wird der größte Fokus auf die Spuren der nationalsozialistischen Vergangenheit gelegt, die heute noch im Gelände vorhanden sind. Ausgehend vom Bunker selbst als zentralem Exponat werden hier die verschiedenen, den Bunker umgebenden historisch-räumlichen Zusammenhänge erarbeitet. In der Auseinandersetzung mit diesen Räumen wird die Vielschichtigkeit der am Bunkerbau freiwillig oder gezwungenermaßen beteiligten gesellschaftlichen Gruppen und damit die Komplexität der nationalsozialistischen Gesellschaft sichtbar. Diese Komplexität herauszuarbeiten und die vielschichtigen Beziehungen zwischen Häftlingen, Zwangsarbeiter:innen, Kriegsgefangenen, Zivilangestellten, Marinesoldaten oder SS-Männern sichtbar zu machen, auf Ambivalenzen, Handlungs- und Entscheidungsspielräume innerhalb der einzelnen Gruppen hinzuweisen, ist ein wichtiges Anliegen der Vermittlungsarbeit.

 

Dialog und Partizipation

Der Lernort Bunker Valentin möchte einen Transfer von Geschichte in die Gegenwart möglich machen und zur Reflexion über die Geschichte und ihre Bedeutung für die Gegenwart auffordern. Er ist ein Raum, der zur Auseinandersetzung, Begegnung und zum Mitdenken einlädt, der deutlich macht, dass Erinnerung etwas ist, was gestaltet wird und worauf Einfluss genommen werden kann. Nur so kann es heute noch gelingen, jugendlichen und erwachsenen Besucher:innen zu vermitteln, dass die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen nicht bedeutet, konventionelle Sprech- und Verhaltensmuster zu erfüllen, sondern dass sie sich – auf der Grundlage von historischer Erkenntnis – in den Prozess und die Gestaltung der Vergegenwärtigung von Geschichte mit eigenen Fragen und Anliegen einbringen können. Die Fragen der Besucher:innen an den historischen Ort stehen im Zentrum der gemeinsamen Auseinandersetzung.

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Mehrstündige Bildungsformate bieten die Möglichkeit einer vertiefenden Auseinandersetzung mit dem Ort und seiner Geschichte
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Eine Seminarteilnehmerinnen sitzen an einem Tisch. Die Teilnehmerin im Vordergrund hält ein historisches Foto, auf dem Männer in Uniform an einem Tisch sitzen.
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