Multi-peRSPEKTif

Eine pädagogische Intervention am Denkort Bunker Valentin
Gefördert durch „Partnerschaft für Demokratie“, Bremen-Nord

Was ist „Multi-peRSPEKTif“?

In dem Projekt „Multi-peRSPEKTif“ am Denkort Bunker Valentin in Bremen erkunden Menschen mit und ohne Migrationserfahrung Spuren von NS-Geschichte in Norddeutschland. Das Projekt richtet sich an junge Bremer:innen, die geschichtspolitisch interessiert sind und sich gegen aktuelle Formen von Rassismus, Diskriminierung und Unterdrückung einsetzen. Sie lernen sich und ihre Geschichte kennen, gestalten gemeinsam Bildungsseminare und tauschen sich in Form von Interviews und anderen Medienformaten aus.

Bei „Multi-peRSPEKTif“ fließen Erfahrungen der eigenen Lebensgeschichte ein. Es sind ihre und unsere Perspektiven auf Geschichte und Erinnerung. Es findet ein Austausch über vergangene und gegenwärtige Kriege und Vertreibungen, über Gewalt und Ausgrenzung aber auch über unterschiedliche Formen von Erinnerung und Gedenken statt. Das Projekt möchte dazu einladen, aktiv am Austausch um eine würdige Gegenwart und eine bessere Zukunft für Alle teilzunehmen.

Die Workshops und Exkursionen werden audiovisuell dokumentiert, um aktuelle Perspektiven auf Geschichte und Erinnerung abzubilden, die in unserem Aktivenkreis entstehen. Die Teilnehmenden sollen im Laufe des Projektes in die Lage versetzt werden, selbst zu Expert:innen für Geschichtsvermittlung zu werden und Exkursionen und Workshops selbst zu leiten.

Einblicke in unser Projekt können Sie über unsere Multimediaplattform erhalten, die sich im Infozentrum am Denkort Bunker Valentin befindet oder online zur Verfügung steht.

Gruppenfoto von einer Multi-peRSPEKTif-Exkursion zur Gedenkstätte Augustaschacht bei Osnabrück © Denkort Bunker Valentin / LzpB

Wir sind in Netzwerken aktiv

Mit dem überregional agierenden „Arbeitskreis Räume öffnen – Erinnerungskulturelle Bildung (nicht nur) an Gedenkstätten und NS-Dokumentationen in rassismuskritischer Absicht“ und mit sozialen Bewegungen wie „Together we are Bremen“ sind wir seit mehreren Jahren vernetzt und im stetigen Austausch.

Seit 2021 sind wir mit unserem Projekt „Multi-peRSPEKTif“ Praxispartner im Netzwerk „Migration Lab Germany“ vom Zentrum für Bildungsintegration der Stiftung Universität Hildesheim. Im Migration Lab entstehen Denk-, Explorations- und Begegnungsräume über institutionelle und konzeptuelle Grenzen hinweg. Auf der Homepage des Netzwerks werden diese Räume sichtbar und bieten Bildungsmedien und Best-Practise-Konzepte von den Netzwerkpartner:innen aus verschiedenen Handlungsfeldern an.

In unserem Beitrag geben wir einen Einblick in unsere Arbeit und zeigen unseren multiperspektivischen, emanzipatorischen Ansatz in der Bildungsarbeit und der prozesshaften Zusammenarbeit mit unseren Multi-peRSPEKTif-Aktiven. 

Unser Film

Die Dokumentation „TO FEEL A STRONG CONNECTION THROUGH HISTORY - Multi-peRSPEKTif: Exkursion nach Ostwestfalen“ ist ein Beispiel für eine multiperspektivische Auseinandersetzung mit verschiedenen Orten der NS-Vergangenheit und ihre Kontinuität. Dabei spielen Fragen, Diskussionen und Reflexionen eine entscheidende Rolle. Multiperspektivität bietet gerade durch Begegnungen und Aushandlungen Räume für eine gemeinsame Gestaltung von Erinnerungskultur(en), ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe und ist als Intervention in bestehende Erinnerungsnarrative zu verstehen. Sie zeigt aber auch die Anforderungen an die Erinnerungskultur(en) in einer Gesellschaft der Vielen: Wem gehören Gedenkstätten und Erinnerungsorte? Wer spricht? Über wen sprechen wir? Welche Perspektiven sind sichtbar und welche nicht? Wer gestaltet Orte der Erinnerungen und wie können sie verändert werden? Unseren Film finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.

Die Dokumentation wurde gefördert von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“.

Die Broschüre zu nordafrikanischen Zwangsarbeiter:innen

Sowohl Zielgruppe als auch mitgestaltender Kreis aller Aktivitäten ist unser Aktivenkreis. Viele kennen das Phänomen „Lager“ aus eigener Erfahrung. Viele erleben Rassismus täglich. Seit 2017 wird das Projekt von Appolinaire Akpene Apetor-Koffi mitgestaltet. Er ist der Autor der Broschüre „Nordafrikanische Zwangsarbeiter der Baustelle des U-Boot-Bunkers in Bremen-Farge und in den zugehörigen Lagern 1943-45“. Diese Broschüre und die dazugehörende Forschung ist Teil des Projekts und seine Suche wurde von den neugierigen Nachfragen der Aktiven angespornt. Denn auch sie waren es, die mehr wissen wollten, über jene Gefangene der nationalsozialistischen Lager, die in europäischen Kolonien geboren wurden und nach Frankreich migrierten.

Wir feiern 5 Jahre „Multi-peRSPEKTif“

In diesem Jahr feiern wir bereits 5 Jahre „Multi-peRSPEKTif“ und blicken auf viele wunderbare Begegnungen, neugierige Fragen, großartige Diskussionen und Perspektiven. Herzlichen Dank an ALLE, die zum Teil seit vielen Jahren „Multi-peRSPEKTif“ prägen und gemeinsam weiterentwickeln!

Wir freuen uns über Unterstützung

Der Verein „Erinnern für die Zukunft e.V.“ engagiert sich seit Jahren für die Erinnerung an den Nationalsozialismus in Bremen. Er kooperiert eng mit der Landeszentrale für politische Bildung und dem Denkort Bunker Valentin.

Spenden für das Projekt können über den als gemeinnützig anerkannten Verein unter dem Stichwort „Multiperspektif" getätigt werden. Er finanziert seine Aktivitäten ausschließlich aus Spenden und ist deshalb auch auf Ihre Spende angewiesen.

Spenden per Überweisung:

Sparkasse Bremen
DE95290501010001020999

Spendenquittungen werden ab 200 Euro zum Jahresende zugesandt.

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