"Wer da, hier, an diesem Bunker Farge war, der hatte tatsächlich nach wenigen Tagen begriffen, das müsste schon ein gütiges Schicksal geben, wenn du hier lebendig wieder rauskommst."
Richard Lahmann, ehemaliger Häftling im Arbeitserziehungslager Farge / 28.09.2012
"Der gigantische Rüstungswahn der Nationalsozialisten und der gnadenlose Einsatz von Menschenleben zu der Realisierung des Werftprojekts sind die bleibenden Themen des ´Denkorts Bunker Valentin."
Kulturstaatsminister Bernd Neumann / 08.05.2011
"Viele Menschen haben sich dafür eingesetzt, dass der Bunker als monströses Zeugnis nationalsozialistischer Gewaltherrschaft erhalten bleibt. Ich freue mich, dass es jetzt gelungen ist, an diesem authentischen Ort eine Denk- und Dokumentationsstätte für uns und die zukünftigen Generationen entstehen zu lassen."
Bürgermeister Jens Böhrnsen / 08.05.2011
"Als dann am Ende des Krieges die ganze unsagbare Wahrheit des Holocaust herauskam, beriefen sich allzu viele von uns darauf, nichts gewusst oder auch nur geahnt zu haben.“
Bundespräsident Richard von Weizsäcker / 08.05.1985
"Weitere / erneute Initiativen betr. Bremen-Farge: Aufstellung einer Hinweistafel, Beschriftung des Bunkers mit "Nie wieder Krieg!"
Aufstellung über die geplanten Aktivitäten außerhalb Hamburgs zur Erforschung und Vermittlung der Außenlager des KZ Neuengamme / 19.02.1985
"In einzelnen Fällen deutet die dem Standesamt gemeldete Todesursache darauf hin, daß der Verstorbene eines unnatürlichen Todes gestorben ist, doch lassen sich bei der Länge der inzwischen verstrichenen Zeit zuverlässige Feststellungen nicht mehr treffen."
Oberstaatsanwaltschaft Bremen / 09.07.1962
"Die Würfel sind gefallen: Der U-Boot-Bunker "Valentin" am Farger Weserufer wird in absehbarer Zeit von der Bundesmarine übernommen."
Norddeutsche Zeitung / 07.10.1960
"Der Volksmund nennt diesen ehemaligen U-Boot-Bunker nicht ganz zu Unrecht das `8. Weltwunder´und flüstert geheimnisvolle Dinge."
Bremer Nachrichten / 02.03.1952
"Damit auch in diesem Teil Bremens die Erinnerung an die Kriegsschrecken nicht immer wieder wachgerufen wird, […] ist die baldige Beseitigung des Bunkers eine Notwendigkeit."
Ortsamt Blumenthal / 08.06.1949
"Da eine Sprengung dieses Kolosses aber ohne Gefährdung des ganzen Ortes Farge nicht möglich ist, wird die von der Bauleitung Aufräumung geplante Einspülung des Bunkers als das beste Mittel angesehen, um ihn so bald wie möglich verschwinden zu lassen. "
Ortsamt Blumenthal / 08.06.1949
"Wir nannten ihn Ziegen-Häuter. In Irland ist das die Bezeichnug für die einfachste Art von Tierärzten."
Knott, ehemaliger Häftling im Arbeitserziehungslager Farge / 29.12.1947
"Gegen Ende des Krieges wurde der Ernährungszustand schlecht. Todesfälle häuften sich, aber ich weiß nicht, wie viele gestorben sind. Todesursache war zumeist Entkräftung durch Nahrungsmangel."
Dr. Heidbreder, ehemaliger Lagerarzt / 19.12.1947
"Meldung! Der Belgische Arbeiter Willems K. […], wurde von einer Soldatenstreife außerhalb des Lagers auf der Flucht erschossen. Gez. Dr. Weidemann, Marine-Stabsarzt"
Dr. Weidemann, Marinestabsarzt / 06.04.1945
"One day while we were having our midday meal [...] we heard a plane. [...] Next thing I could see bombs, two of them, wobbling in the air before they fell on the roof of the structure. Seeing that plane coming without any opposition and not one shot fired at it indicated to all of us that the allies must be in control of the war or the air at least. It was great for our morale. "
Marian Hawling, ehemliger Häftling im KZ-Außenlager Farge / 27.03.1945
"Der Ostarbeiter Oliferenko , Jilja, […] ist am 9.3. im Krankenrevier Heidkamp an Oedeme und allgemeinen geistigen und körperlichen Kräfteverfall gestorben."
OT-Lagerarzt Dr. di Francesco / 09.03.1945
"Vielfache Magen- und Darmkatarrhe erkläre ich mir als Folgezustand vorhandenen Hungers, bedingt durch schwere Koerperarbeit."
Lagerarzt Dr. Heidbreder / 14.02.1945
"Beim letzten Luftangriff auf Hamburg sind wiederum schwere U-Boot-Verluste eingetreten. Es müssen deswegen die vor baldiger Fertigstellung stehenden U-Boot-Bauwerke ›Valentin‹ und ›Hornisse‹ mit allen Mitteln beschleunigt werden."
Albert Speer, Reichminister für Bewaffung und Munition / 12.02.1945
"Mein Lieber Jacus! Ich wünsche Dir, Du sollst schnell groß und stark werden, damit Du deinem Vater helfen kannst und Mütterchen und Madzia verteidigen kannst. Sei tapfer und weine nicht, auch wenn du dir eine Beule schlägst. Ich küsse Dich herzlich, Du meine Hoffnung. Dein Tatarak"
Adam Leja, ehemaliger Häftling im KZ-Außenlager Farge / 16.12.1944
"Wir sind 119 [im Rathaus]; sie haben alles durchsucht, die Straßen, die Arbeitsplätze, die Kirche. Sie sind heute Morgen gekommen und ihr brutales "Raus" jagte Frauen, Alte und Kinder vor sich her."
Raymond Portefaix, ehemaliger Häftling im KZ-Außenlager Farge / 17.07.1944
"Als die Boches ihre Razzia für erfolgreich genug erachten (ungefähr 150 Männer), führen sie uns zum Rathaus, das sich auf demselben Platz befindet. Dort pferchen sie uns in einem kleinen Raum zusammen. Wir müssen mit dem Gesicht zur Wand stehen und es ist uns strengstens verboten, uns umzudrehen."
Serge Landes, ehemaliger Häftling im KZ-Außenlager Farge / 17.07.1944
"Andrea L., Landarbeiter, 31 Jahre, verstorben am 21.3.1944 um 0.25 in Farge bei Bremen, Todesursache: Auf der Flucht erschossen. Gez. Standesamt bei Bremen-Farge."
SS- und Polizeibereich XII, Hamburg, Mitteilung über einen Todesfall / 11.04.1944
"Die Durchführung des Bauvorhabens "Valentin" wird stark gehemmt durch ständiges Absinken der Arbeitsleistung der ausländischen Arbeiter. Grund: Mangelhafte Bekleidung, vor allem nicht ausreichende Verpflegung, die durchschnittlich um die Hälfte niedriger liegt, als die der inländischen Arbeiter."
Monatsbericht des Wehrwirtschaftsführers des Wehrkeiskommandos X / 06.04.1944
"Die Durchführung des Bauvorhabens ›Valentin‹ bei Bremen-Farge wird stark gehemmt durch ständiges Absinken der Arbeitsleistungen der ausländischen Arbeiter. Grund: Mangelhafte Bekleidung, vor allem nicht ausreichende Verpflegung, die durchschnittlich um die Hälfte niedriger liegt als die der inländischer Arbeiter."
Monatsbericht des Wehrwirtschaftsoffiziers / 31.03.1944
"Unter den 30 vorgeführten Gefangenen ergaben sich alle Grade schwerer Ernährungsstörungen bis zu klassischen Bildern des sog. Ernährungsödems sowie zahlreicher präödämatoser Stadien."
Prof. Dr. H.H. Berg, Uni-Klink Eppendorf / 04.03.1944
"[Es] wird nur noch ein Bauvorhaben für betongeschützten U-Boot-Bau durchgeführt […] und zwar das für den Bedarf einer geschützten Montage verkleinerte Bauvorhaben "Valentin"
Albert Speer, Reichminister für Bewaffung und Munition / 04.09.1943
„Der Seekrieg ist der U-Boot-Krieg. Den Forderungen, die dieser stellt, ist rücksichtslos alles andere nachzuordnen. Es handelt sich darum, für U-Bootbau und Reparaturen Werft- und Arbeitskapazität zu schaffen, den U-Booten immer bessere Waffen und die besten Besatzungen zu geben. Mit der U-Bootswaffe allein wird die Marine ihren entscheidenden Sieg beisteuern können. Diesem Ziel muß jedes Opfer gebracht werden.“
Großadmiral Karl Dönitz / 02.02.1943
"Es ist beabsichtigt, Ihr Büro für die Beratung und statsitischen Berechnungen von demnächst im Raum Bremen zur Ausführungen kommenden U-Bootsneubauwerften heranzuziehen..."
Oberkommando der Kriegsmarine an Arbeitsgemeinschaft Agatz & Bock / 19.01.1943
"Gemäß Führerbefehl sollen die U-Bootsneubauten nach dem Stapellauf unter Bombenschutz fertiggestellt werden. Die hierfür erforderlichen Bunkerbauten werden […9 als Sonderbaumaßnahmen durchgeführt und vom Reichsminister Speer gesteuert."
Oberkommando der Kriegsmarine / 21.12.1942
"Vielfache Magen- und Darmkatarre erkläre ich mir als Folgezustand vorhandenen Hungers, bedingt durch schwere Körperarbeit. Die Häftlinge schlingen dann die unglaublichsten Dinge in sich hinein."
Lagerarzt Dr. Heidbreder / 21.09.1942
"Die Arreststrafe wird in der Strafzelle vollzogen, die lediglich mit einer am Fussboden und an der Wand befestigten Holzpritsche, einem befestigten Klosetteimer und einem Wasserkrug versehen ist; das Bettlager wird entzogen und die Kost auf Wasser und Brot beschränkt."
Auszug aus der Lagerordnung für Arbeitserziehungslager / 12.12.1941
„Der Seekrieg ist der U-Boot-Krieg. Den Forderungen, die dieser stellt, ist rücksichtslos alles andere nachzuordnen. Es handelt sich darum, für U-Bootbau und Reparaturen Werft- und Arbeitskapazität zu schaffen, den U-Booten immer bessere Waffen und die besten Besatzungen zu geben. Mit der U-Bootswaffe allein wird die Marine ihren entscheidenden Sieg beisteuern können. Diesem Ziel muß jedes Opfer gebracht werden.“
Großadmiral Karl Dönitz / 02.02.1943
„Unser U-Boots-Krieg war doch ein einziges Heldenlied.“
Großadmiral Karl Dönitz / 19.09.1946
"Jeglicher Rettungsversuch von Angehörigen versenkter Schiffe […] hat zu unterbleiben. Rettung widerspricht den primitivsten Forderungen der Kriegsführung nach Vernichtung feindlicher Schiffe und Besatzungen."
"Laconia-Befehl" des Oberkommanndos der Kriegsmarine / 17.09.1942
„Mein Geburtstag. Deshalb habe ich mir eine amerikanische Zigarette gekauft – 20 Reichsmark für eine. Ein Fest ist ein Fest. Romek B. hat mir 1,1 Kilogramm Brot, 300 Gramm Wurst und 60 Gramm Margarine geschickt. Ich danke Dir, Romek! Hundertmal Danke! Tag und Nacht Alarme. Jeden Tag ein heftiger Alarm auf der Baustelle. Ringsherum Brände. Große Luftoffensive.“
Stanislaw Masny, ehemaliger Zwangsarbeiter / 23.03.1945
"Rottenführer Erich Lackner gehört seit 4. November 1932 der SA an (Eintritt in Wien), beteilgte sich an der Julierhebung in Kärnten und ist seit Oktober 1934 Mitglied des Hilfswerkes Nord-West."
Dienstzeitbestätigung der SA für Erich Lackner / 11.08.1938
"Die eingeleiteten Tankbauten auf den Bauvorhaben Farge, Derben, Hitzacker, auf den Bauvorhaben Farge, Derben, Hitzacker, Unterhausen und München sind mit Rücksicht auf weitere Einberufungen von Bauarbeitern zur Wehrmacht mit Hilfe von ausländischen Arbeitskräften so weiterzutreiben, dass das umfangreiche eingesetzte Gerät ausgenutzt wird. Das Arbeitsprogramm ist von 2 Monaten auf 3-4 Monatsturnus zu strecken."
Oberkommando der Wehrmacht, Protokolleintrag / 06.02.1941
"Da es ausgeschlossen ist Zivilarbeiter oder Kriegsgefangene […] zu erhalten, hat die Werft die Zurverfügungstellung von 300 Konzentrationslager-Gefangenen beantragt, und glaubt diese auch zu erhalten."
Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven an Oberkommando der Kriegsmarine / 26.07.1941
„Für faule, freche und unsaubere ausländische Arbeiter müsste ein Strafarbeitslager zur vorübergehenden Erziehung eingerichtet werden."
Torift-Werke Bremen-Hemelingen an Industrie und Handelskammer Bremen / 14.08.1941
"Als Arbeitskräfte stehen Häftlinge eines inzwischen in Farge eingerichteten Arbeitserziehungslagers der Staatspolizei und Kriegsgefangene in genügender Anzahl zur Verfügung."
Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven an Oberkommando der Kriegsmarine / 05.09.1941