Am 27. Januar 2020, dem internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, zeigte der Denkort Bunker Valentin die Lichtinstallation Nie wieder (II) des Bremer Multimedia-Künstlers Lennart Jäger.
1983 malten unbekannte Aktivist:innen den Schriftzug "NO MORE WAR" an die westliche Bunkerwand. Kurz darauf wurde die Botschaft von der Bundesmarine, die den Bunker damals als Materialdepot nutzte, entfernt. Von dieser Aktion ließ sich Lennart Jäger für seine Lichtinstallation Nie wieder (II) inspirieren.
Am Abend des 27. Januars 2020 wurde die Stelle, an die der Schriftzug ursprünglich angebracht war, beleuchtet. Als sich zahlreiche Besucher:innen und Passant:innen auf dem Deich versammelt hatten, wurde eine Filmsequenz in Dauerschleife an die Bunkerwand projiziert: Die Silhouette einer Person malt in weißer Farbe die Worte "Nie wieder Krieg und Faschismus" an die Wand. Anschließend werden sie in betongrauer Farbe übermalt - zeitweise sind nur noch die Worte "wieder Krieg und Faschismus", dann nur "Krieg und Faschismus" und schließlich die leere Bunkerwand zu sehen. Bis sich der Kreislauf wiederholt. Damit verweist der Künstler auf die heutige Relevanz und Aktualität dieser Worte, werden sie doch immer offener und unverblümter in Frage gestellt. Und darauf, dass um die Gültigkeit dieser Botschaft immerzu gerungen werden muss.
Nie wieder (II) ist das Nachfolgeprojekt zur Lichtinstallation „Nie wieder“, die Lennart Jäger 2015 im Rahmen der Kunstausstellung „Regarding Bunkers“ – einer Kooperationsveranstaltung der Hochschule für Künste Bremen und der École Européenne Supérieure d’Art de Bretagne in Brest (Frankreich) – am Denkort Bunker Valentin zeigte.
Gleichzeitig beteiligte sich der Denkort Bunker Valentin mit Nie wieder (II) an der bundesweiten Kampagne #LichterGegenDunkelheit, mit der weit über 100 Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zum 27. Januar 2020 ein gemeinsames Zeichen gegen Hass und gegen das Vergessen setzten. Zum Zeitpunkt der Lichtinstallation ging die Website der Kampagne online, auf der Impressionen von den jeweiligen Beleuchtungsaktionen der beteiligten Institutionen zu sehen waren, begleitet von Veranstaltungsterminen rund um das 75-jährige Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa.